Schwimmhilfen - die richtige Schwimmhilfe zum Schwimmen lernen für jede Etappe
Schwimmtraining ist langweilig? Das muss nicht sein. Mit den richtigen Hilfsmitteln - Schwimmhilfen genannt - kann Abwechslung in den Unterricht oder das Training gebracht werden. Schwimmhilfen können eine wertvolle Unterstützung beim Schwimmen lernen bieten und auch die Sicherheit des Lernenden deutlich erhöhen. Was dabei für welches Alter und welche Lernstufe am besten geeignet ist, zeigen wir in unserem Beitrag. Außerdem gibt es Tips, worauf man beim Kauf einer Schwimmhilfe unbedingt achten sollte.
Schwimmhilfen für Babys
Generell lauten die Empfehlungen von DLRG und anderen Fachverbänden, dass Kinder ungefähr ab dem vierten Lebensjahr schwimmen lernen sollten. Kleinere Kinder müssen deshalb aber noch lange nicht dem Wasser fernbleiben - man kann sie (selbstverständlich unter permanenter Aufsicht und Kontrolle!) auch schon in jüngerem Alter langsam an das Wasser gewöhnen, und ihnen so viele Ängste nehmen, die sie sonst als Vierjährige erst überwinden müssten. Geeignete Schwimmhilfen für Babys sind sogenannte Schwimmsitze. Das Baby wird in den Schwimmsitz gesetzt, der stabil auf dem Wasser treibt und kann die Beinchen durch Schlitze ins Wasser strecken und damit paddeln. Gute Schwimmsitze bieten dem Baby stabilen Halt, haben ausreichend viele Luftkammern und sind sowohl auf Sicherheit (TÜV) als auch auf Schadstofffreiheit geprüft. Eine kleine Rückenstütze für das Baby kann dabei nicht schaden.
Für Kinder ab ungefähr einem Jahr eignen sich sogenannte Float-Suits. Sie haben genug Auftrieb, um ein Kleinkind ganz über Wasser zu halten und ihm zu ermöglichen, spielerisch die ersten Arm- und Beinbewegungen zu lernen. Mit zunehmender Sicherheit und Selbständigkeit beim Schwimmen lässt sich bei vielen Anzügen der "eingebaute" Auftrieb schrittweise verringern und man kann die Kinder so an das Schwimmen ohne Hilfen langsam heranführen.
Schwimmgürtel sind für Kinder in diesem Alter nur bedingt geeignet: die mit Auftriebselementen versehenen Gürtel sollte man erst dann einsetzen, wenn das Kind ein wenig Gefühl für den Auftrieb entwickelt hat, und sich selbständig über Wasser halten kann.
Schwimmflügel sind eine Möglichkeit, allerdings sollte man hier darauf achten, dass sie dem Alter und dem Gewicht des Kindes angemessen, mit mehreren Luftkammern versehen und frei von Schadstoffen sind. In den letzten Jahren hat sich ein patentiertes System als Alternative entwickelt, das auf Schwimmscheiben beruht. Es ist einfacher anzulegen als die Schwimmärmchen und braucht nicht aufgeblasen zu werden - dadurch kann auch nicht unbeabsichtigt Luft entweichen und das Kind in Schwierigkeiten bringen. Mit der Zeit und mit zunehmender Sicherheit des Kindes können immer mehr Scheiben entfernt werden und der "Hilfs-Auftrieb" so stufenweise verringert werden, bis das Kind frei schwimmt.
Schwimmhilfen im Überblick
Schwimmflügel - Mehr als nur Schwimmärmchen
Schwimmflügel (oft umgangssprachlich auch "Schwimmärmchen" genannt) sind geradezu der Klassiker unter den Schwimmhilfen. Viele Erwachsene kennen sie heute noch aus ihrer eigenen Kinderzeit - und sie haben vielfach wirklich guten Dienst geleistet beim Schwimmen lernen. Schwimmflügel sind aber bei Weitem nicht das einzige Schwimmhilfsmittel, das zum Lernen taugt - und sie sind auch nicht immer und in jedem Fall geeignet. Manchmal sind andere Hilfsmittel zweckdienlicher und oft auch sicherer - etwa im Fall von sehr kleinen Kindern.
Schwimmhilfen für lernende Kinder
Für den Anfang kann man durchaus auch hier noch auf Floatsuits in passender Größe setzen, und dann langsam auf Schwimmgürtel wechseln. Schwimmflügel sind für die Anfangszeit auch eine gute Unterstützung, schränken später aber die Armbewegungen ein und erschweren damit den Fortschritt beim Schwimmenlernen. Allgemeine Auftriebshilfen wie Schwimmgürtel haben diesen Nachteil nicht und geben Kindern beim Lernen dennoch ausreichend Sicherheit. Zum Erlernen der richtigen Beinbewegung beim Schwimmen eignen sich Schwimmbretter sehr gut, um die Armbewegung zu verbessern verwendet man am besten den Pullbouy, den man zwischen die Beine klemmt.
Viele Erwachsene werden dieses Schaumstoffgerät noch aus ihrem eigenen Schwimmunterricht kennen.
Schwimmhilfen für Erwachsene
Wer erst als Erwachsener lernt, wird weder auf Schwimmärmchen noch auf Schwimmgürtel zurückgreifen können. Die Auswahl an Schwimmhilfen für Erwachsene ist - wegen der geringen Nachfrage - deutlich eingeschränkter als bei Kindern, Unterstützung gibt es aber dennoch. Große Schwimmringe und die "Schwimmnudel" oder "Poolnudel" sind eher für Erwachsene eine wertvolle Hilfe - für Kinder sind sie nur als Wasserspielzeug geeignet. Pullbuoys und Schwimmbretter können auch Erwachsene gut verwenden, um Arm- oder Beinbewegung zu trainieren und zu verbessern.
Schwimmhilfen-Klassifizierung
Schwimmhilfen werden offiziell in drei Klassen eingeteilt:
- Schwimmhilfe Klasse A: Passive Schwimmhilfen (die einen ohne Mithilfe sicher über Wasser halten, wie etwa der Schwimmsitz für Babys)
- Schwimmhilfe Klasse B: Schwimmhilfen, die eine aktive Mithilfe möglich machen (Floatsuits, Schwimmflügel, Schwimmgürtel)
- Schwimmhilfe Klasse C: Schwimmhilfen, die nur einzelne Bewegungen unterstützen, wenn man die Wasserlage schon selbst kontrollieren kann (zum Beispiel Schwimmbretter)
Aus der Klasseneinteilung wird dann auch klar ersichtlich, welchen Grad der Unterstützung man in welcher Lernphase benötigt.
Was keinesfalls zum Schwimmenlernen geeignet ist:
Wasserspielzeuge machen Kindern zwar Spaß, sind aber weder sicher genug noch fördern Sie das Schwimmenlernen, wenn sie als Schwimmhilfe verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise Schwimmringe, Schwimmtiere oder Schwimmsessel.
Schwimmnudeln sollte man ebenfalls eher als Wasserspielzeug denn als Schwimmhilfe betrachten. Schwimmwesten und Schwimmkragen sind RETTUNGSGERÄTE - sie helfen Nichtschwimmern oder verletzten Personen, über Wasser zu bleiben und das Gesicht vor Wasser zu schützen. Als Schwimmhilfe sind sie allein schon wegen der Haltung nicht geeignet, die man damit im Wasser einnimmt - überdies können sie eventuell über das Gesicht rutschen und so gefährliche Situationen hervorrufen. Personen, die nicht schwimmen können und ganz besonders kleine Kinder sollten Sie natürlich immer durchgehend und sorgfältig beaufsichtigen. Nichtschwimmer ohne Aufsicht sich selbst zu überlassen, ist äußerst fahrlässig.